„Kein Tag wie der andere“

Seit 25 Jahren ist Werner Rauscher bei Eurogast Kiennast im Waldviertel als Fahrer im Einsatz.

Text: Michael Rathmayr

Werner Rauschers Fahrten sind dicht gestaffelt, im Moment ist sehr viel los. Zwischendurch kommt er in der Zentrale in Gars am Kamp vorbei, um ein paar Bilder mit seinem Iveco zu machen und ein bisschen zu erzählen: aus den 25 Jahren, die er jetzt für Kiennast unterwegs ist.

Stammfahrer & Stammkunden

Im Mai 1998 hat Rauscher hier in Gars angefangen. Eigentlich ist er gelernter Elektriker, aber nach dem Bundesheer hat ihn sein alter Arbeitgeber kurzerhand gekündigt. Beim Wallfahren im nahen Dreieichen traf er wenig später den damaligen Fuhrparkleiter bei Kiennast. Der habe ihm gesagt: „Komm am Montag vorbei, bei uns gibt es immer etwas zu tun.“ Anfangs war Rauscher in der Werkstatt im Einsatz, bald konnte er auf eigenen Wunsch in den Fahrdienst wechseln. 

„Die Abwechslung taugt mir einfach, kein Tag ist wie der andere“, so Rauscher. Fernfahrer wollte er nie sein, Paketdienstfahrer noch weniger, mit 200 und mehr Stopps am Tag. Aber die zehn bis 15 Stationen pro Tag, die er bei Kiennast regelmäßig anfährt – das sei genau der richtige Rhythmus für ihn. Manche Kunden kennt er seit seinen Anfängen als Fahrer. „Da sind auch echte Freundschaften entstanden.“ Zum Beispiel jene mit dem Küchenchef eines Pensionistenheims, mit dem Rauscher schon gemeinsam am Großglockner war.

Hoch hinaus

Wirtshäuser gehören natürlich zu Werner Rauschers Destinationen, genauso Pflegeheime und Haftanstalten. Von Gars aus fährt er unter anderem nach Amstetten, Scheibbs, St. Pölten, Melk, manchmal nach Wien. „Auf die Seite gelegt“ habe er seinen Lkw dabei zum Glück noch nie. Defensives Fahren sei seine Maxime, da spare man sich viele gefährliche Situationen und Ärger. 

Fürs Adrenalin steigt der begeisterte Bergsteiger lieber auf Österreichs Gipfel. Auch am Großvenediger war er schon, als Nächstes plant er eine Tour auf den Ortler, wieder gemeinsam mit dem befreundeten Kunden.

Nur einmal habe er unterwegs, ohne es zu merken, einen Keil verloren, der zum Glück nur Material-, aber keinen Personenschaden verursacht hat. „Ich dachte mir, schon wieder Stillstand auf der Südosttangente – was ist denn da los?“ Später habe er dann erfahren, dass er selbst Verursacher des Staus gewesen war.

"Mit manchen Kunden sind
echte Freundschaften entstanden."
Werner Rauscher

Langzeit

Geboren und aufgewachsen ist der 46-jährige Rauscher im wenige Kilometer entfernten St. Leonhard am Hornerwald, inzwischen ist er direkt in Gars zu Hause. „Ich kenne viele, die seit 35, 40 Jahren hier arbeiten“, sagt er. Derart lange Dienstverhältnisse würden heutzutage vielleicht weniger. Er selbst habe aber jedenfalls vor, bis zur Pension Fahrer bei Kiennast zu bleiben. 

Genug erzählt jetzt, weiter geht es für Werner Rauscher. Ein paar Fahrten hat er heute noch am Plan.

© Michael Rathmayr

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