Andrea Luttinger-Burger

Andrea Luttinger-Burger ist als Abteilungsleiterin bei Eurogast Speckbacher in Reutte für die Obst- und Gemüseabteilung zuständig. Neben einem abwechslungsreichen Alltag prägen aktuelle Trends ihre Arbeit.

„Wenn gegen sechs die Sonne in Reutte aufgeht, beginnt für Andrea Luttinger-Burger der Arbeitstag. „Langschläferin sollte man keine sein bei Obst und Gemüse“, lacht sie. Seit zwölf Jahren ist sie Teil des Eurogast-Speckbacher-Teams, sechs davon mittlerweile als Abteilungsleiterin der dortigen Obst- und Gemüseabteilung.

Gelernt hat Luttinger-Burger den Beruf der Lebensmitteleinzelhändlerin in einem Supermarkt in Reutte. Als der Betrieb schließen musste und sie sich nach einer neuen Arbeitsstelle umsah, war der in Reutte ansässige Eurogast-Betrieb gerade auf der Suche nach einer motivierten Mitarbeiterin. Eine glückliche Fügung also, vor allem da das Unternehmen nicht unbekannt für sie war: „Bei uns in der Region hat es schon immer geheißen: ‚Der Speckbacher, der hat eine große Auswahl, vom Kehrbesen bis zum Trüffel.‘ Das hat mich dann sehr gefreut, dass ich dort anfangen konnte.“ Um die 75 Mitarbeiter zählt der Betrieb aktuell, den trotz der Größe eine familiäre Atmosphäre auszeichnet: „Man kennt sich persönlich und nimmt auch am Leben der anderen teil.“ 

Einiges zu tun

Vielfalt ist wohl der beste Begriff, der den typischen Arbeitsalltag von Luttinger-Burger auszeichnet. Er beginnt früh am Morgen mit der Beantwortung von Mailanfragen. Kurz darauf geht’s vom Büro in das Geschäft, Regale bestücken. Wieder zurück im Büro werden Regalschilder gedruckt oder neu eingetrudelte Kundenwünsche bearbeitet. Zwischendrin muss noch die Ware für den nächsten Tag bestellt und die Verkaufspreise kalkuliert werden. Sollte sonst wo was anstehen, ist die Abteilungsleiterin jederzeit unterstützend zur Stelle: „Wo gerade Not am Mann ist, bin ich da“, erzählt sie.

Aufgeschrieben wirkt dieser Arbeitsalltag doch sehr anstrengend. Wäre es nicht angenehmer, weniger Bälle auf einmal jonglieren zu müssen und sich etwa nur auf die Bürotätigkeiten zu konzentrieren? Luttinger-Burger hält da energisch dagegen. Gerade dieser Spagat aus Büro und Geschäft mache für sie den Reiz der Arbeit aus: „Ich bin einfach mit Leib und Seele Verkäuferin.“

Sowohl die alltäglichen als auch die ungewöhnlicheren Aufgabenstellungen nimmt die gebürtige Lechaschauerin mit Leichtigkeit. Denn neben den regulären Herausforderungen, die Obst und Gemüse als leicht verderbliche Nahrungsmittel im Ein- und Verkauf darstellen, sind zweimal im Jahr ganz spezielle Produkte unter ihrer Obhut, die man auf den ersten Blick nicht mit der Obst- und Gemüseabteilung unbedingt in Verbindung bringt.

"Die Kunden schauen jetzt mehr auf Regionalität,
es geht nicht mehr nur um die günstigste Ware."
Andrea Luttinger-Burger

Von Blumen und Bäumen

Zum einen werden im Frühjahr nicht nur Erdbeeren, Bohnen oder Salate angeboten, auch Haus- und Gartenpflanzen werden in dieser Jahreszeit an die Kunden geliefert. Eine breite Blütenpracht füllt saisonal das Lager und die Markthalle, Luttinger-Burger als Managerin mittendrin. Sowohl Hotels als auch Hobbygärtner aus der Umgebung kommen mit ihren Bestellungen zu ihr. Rund um Weihnachten wiederum gehört der Ein- und Verkauf von Christbäumen zu ihren Aufgaben. Eine Vielzahl von Bäumen in verschiedenen Größen und Arten, Fichten, Kiefern und die klassische Tanne zwischen einem und fünf Meter Größe, prägen dabei das Angebot. 

Die kleineren sind da bei Privatkunden gefragt, während Bäume am anderen Ende des Größenspektrums die eine oder andere Hotelhalle im Advent zieren. Luttinger-Burger sieht in ihrem Arbeitsalltag auch in den zusätzlichen Herausforderungen das Positive, Energie dafür schöpft sie oft aus dem Privaten. Denn eine gewisse Naturverbundenheit, die ihr die Arbeit mit Pflanzen und Bäumen erleichtert, sei ihr schon in die Wiege gelegt worden: „Ich bin damit zu Hause aufgewachsen, Gärtnern ist definitiv ein Hobby von mir.“ 

"Ich bin einfach mit Leib und Seele Verkäuferin."
Andrea Luttinger-Burger

Neue Herausforderung

Stillstand steht für Luttinger-Burger nicht auf dem Plan. Denn auch wenn das Sortiment in der Abteilung über weite Strecken konstant bleibt, sind ein offenes Ohr bei Kundenwünschen und ein Gespür für Trends nicht zu unterschätzen. So haben auch die Entwicklungen im Barbereich über Umwege Auswirkungen auf ihr Sortiment: „Früher waren Orangen nie das große Thema bei uns“, erzählt sie, „bis der Aperol aufgekommen ist. Dann hat es angefangen, dass wir im Sommer viel mehr davon verkauft haben.“ Die Tendenz der Kunden, mehr auf heimische und Bioprodukte zu setzen, merkt sie im Verkauf deutlich: „Die Kunden schauen jetzt mehr auf Regionalität, es geht nicht mehr nur um die günstigste Ware.“

Mit Freude blickt die Abteilungsleiterin auf ihre kommende Herausforderung, wie sie erzählt. Ein Umbau zur Markthalle und damit auch des Obst- und Gemüsebereichs wurde vor Kurzem abgeschlossen, jetzt müssen die Neuerungen an den Kunden gebracht werden: „Das wird jetzt meine neue Herausforderung, dass wir alles so präsentieren, dass es zu einem Einkaufserlebnis für den Kunden wird. Das ist das nächste spannende Projekt, auf das ich mich freue“, sagt sie lachend.

Dienstschluss

Kraft tankt Andrea Luttinger-Burger in ihrer Freizeit gerne draußen. Mit Hund Bruno und Mann Andreas ist sie an ihren freien Tagen viel in der Natur unterwegs. Auch die Arbeit im eigenen Garten gehört zu den Hobbys der Abteilungsleiterin. Zwischendrin darf aber auch mal entspannt werden. Nach einem stressigen Arbeitstag lümmelt sie auch gerne auf dem Sofa bei einem guten Film herum. 

© Axel Springer

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